Über das DCH
In allen geisteswissenschaftlichen Vorhaben entstehen heute in zunehmendem Maße digitale Forschungsdaten. Diese sind die Grundlage für gedruckte und digitale Publikationen, oder gehen in den Bestand von komplexen Informationssystemen und Webanwendungen über. Forschungsdaten und Forschungsergebnisse nachhaltig und vollständig für die nächsten Generationen zu dokumentieren, zu erhalten, zugänglich zu halten, zitierbar zu machen und dauerhaft zu präsentieren bringt organisatorische, personelle und technische Herausforderungen mit sich, die von vielen Projektverantwortlichen und Institutionen alleine kaum bewältigt werden können. Denn alle digitalen Daten und Ergebnisse müssen im Sinne der guten wissenschaftlichen Praxis über die begrenzten Laufzeiten von Projekten und Förderungen hinaus, unabhängig von personellen und institutionellen Veränderungen dauerhaft zugänglich bleiben. Dies zu gewährleisten ist mittlerweile auch ein maßgebliches Bewilligungskriterium der Wissenschafts- und Förderorganisationen für Projektanträge.
Um entsprechend Forschende an der Philosophischen Fakultät der Universität zu Köln aktiv bei Fragen und Herausforderungen im Forschungsdatenmangement (FDM) zu beraten und zu unterstützen, wurde im Dezember 2012 das Data Center for the Humanities (DCH) gegründet.
Das Datenzentrum nimmt Ausgangsdaten und digitale Ergebnisse aus der geisteswissenschaftlichen Forschung auf und sorgt dafür, dass eine dauerhafte Zugänglichkeit und Nutzbarkeit sichergestellt ist. Es begleitet Projekte im Bereich des Forschungsdatenmanagements, hilft bei der nachhaltigen Aufbereitung von Forschungsergebnissen und stellt deren anhaltende Präsentation über projektspezifische und projektübergreifende Publikationsoberflächen sicher. Das DCH bietet damit fachgerechte Unterstützung für digitale Forschung, die aktuellen Standards wie den Kriterien der guten wissenschaftlichen Praxis und den FAIR-Prinzipien („Findable, Accessible, Reusable, Interoperable“) genügt.
Zuletzt wurde das Kölner Datenzentrum mit der Verabschiedung einer eigenen Satzung, der Wahl einer Leitungsebene und der Ernennung eines Beirats durch die Ratssitzung der Philosophischen Fakultät vom 11. Juli 2018 in der Durchführung seines Auftrags noch einmal nachhaltig gestärkt.
Das DCH arbeitet in diesem Zusammenhang am stetigen und nachhaltigen Ausbau seines eigenen Service- und Organisationsprofils mit einem klaren Fokus auf den Bedürfnissen geisteswissenschaftlicher Forschung. Entsprechend werden am Kölner Datenzentrum fortlaufend Beratungs- und Betreuungsvorgänge formalisiert, standardisiert, Konzepte für spezifische Forschungsdatenmanagementbedarfe erprobt und weiterentwickelt sowie aktiv an unterschiedlichen Aspekten des Forschungsdatenmanagements geforscht. In diesem Sinne versteht sich das DCH als forschungs- und praxisnaher Dienstleister, der in enger Abstimmung mit seinen lokalen Partnern, dem Cologne Center for eHumanities (CCeH), dem Institut für Digital Humanities (IDH), dem Regionalen Rechenzentrum (RRZK), dem Cologne Competence Center for Research Data Management (C3RDM) und der Universitäts- und Stadtbibliothek (USB), mit einem komplementären Angebot Lücken in der Beratung und Unterstützung von Wissenschaftler*innen und der Versorgung von Forschungsdaten adressieren möchte.
Zur Unterstützung bei Fragen des Forschungsdatenmanagements gehört dabei auch die Vermittlung von FDM-Kompetenzen und die Sensibilisierung von Geisteswissenschaftler*innen an der Universität zu Köln für die Relevanz von Forschungsdatenmanagement sowie die Integration von Forschungsdatenmanagement in die Ausbildung von Studierenden und Promovierenden.
Das DCH steht in engem Kontakt mit anderen Datenzentren, Verbänden, Gremien und Arbeitsgruppen sowie nationalen und internationalen Initiativen und Infrastrukturprojekten, wie z. B. der Common Language Resources and Technology Infrastructure (CLARIN) oder den geisteswissenschaftlichen Konsortien für die Nationale Forschungsdateninfrastruktur (NFDI). Der Austausch dient der Positionierung des DCH in einer immer weiter ausdifferenzierten Forschungsdatenlandschaft, sichert die Anbindung an aktuelle Entwicklungen und ist Ausgangspunkt für Überlegungen zur methodischen Konvergenz.